Falten sind zwar keine Karrierekiller, aber sie lassen uns im Arbeitsalltag manchmal ziemlich alt aussehen. Denn Kreativität und Belastbarkeit werden dort häufig mit einem jugendlichen Äußeren in Verbindung gebracht.
An das eigene Aussehen in der Pubertät erinnern sich wohl die wenigsten von uns gerne. Inzwischen sind wir erwachsen. Wissen, wer wir sind, wo wir stehen. Haben Einiges erreicht und vieles noch vor uns. Doch so komisch es sich anhört, irgendwann holt uns das Gefühl der Unsicherheit, das wir aus unserer Jugend kennen, wieder ein. Es beginnt wie damals beim Blick in den Spiegel. Seinerzeit waren es die Pickel, die uns erschütterten. Jene in unseren Augen riesigen Krater mitten im Gesicht, die alle Blicke auf sich zogen. So kam es uns zumindest vor. Lebenserfahrung hin oder her, heute sind es die Alterserscheinungen unserer Haut, die den gleichen Effekt auf unsere Psyche haben. Sie können uns unser Selbstbewusstsein rauben.
Gutes Aussehen zieht uns hoch
Ob wir es nun wollen oder nicht, wir leben in einer Welt, in der Äußerlichkeiten eine zunehmend wichtiger werdende Rolle spielen. Was viele von uns längst befürchteten, belegen jetzt mehrere wissenschaftliche Untersuchungen. Wer attraktiv aussieht, steigt demnach eher auf der Karriereleiter nach oben. Natürlich sind eine solide Ausbildung, Talent und Ehrgeiz traditionell die Basis für den beruflichen Erfolg. Aber laut einer Studie des Forschungsinstitutes zur Zukunft der Arbeit (IZA) erzielen „schöne Menschen materielle Vorteile vor allem dadurch, dass ihr Aussehen auf dem Arbeitsmarkt honoriert wird. Gutes Aussehen steigert den wirtschaftlichen Erfolg und wirkt sich damit positiv auf die individuelle Lebenszufriedenheit aus“.
Wirkung und Wahrnehmung wandeln sich
Ein Vorteil, der irgendwann zu schwinden droht. Eine attraktive und erfolgreiche Freundin verriet mir unlängst, je mehr Falten sie bekommen habe, desto unsichtbarer und unbeliebter habe sie sich im Berufsalltag gefühlt. Aus der vielbeachteten jugendlichen Powerfrau wurde in den Augen der Anderen mehr und mehr eine lästige 50-jährige Stimmungskillerin. „Alles vor allem auch eine Frage der Mimik“, wie sie selbstkritisch feststellte. „Ich sah im entspannten Zustand viel abgespannter aus, als ich mich eigentlich fühlte. Es wurde offensichtlich immer schwieriger, gegen die absinkenden Gesichtszüge anzulächeln. Ständig dachten Kollegen und sogar Kunden, ich wäre schlecht gelaunt – und das übertrug sich dann einfach auch aufs Arbeitsklima und den Erfolg.“
Souveränität zurückholen
Zum Glück nahm ihre Geschichte eine positive Wendung. Irgendwann sei sie in einer Zeitschrift auf einen Artikel über minimalinvasive Schönheitsbehandlungen gestoßen. Ein Schlüsselerlebnis. Die Vorher-nachher-Fotos hätte sie einfach überzeugt. „So eine sanfte und positive Veränderung wollte ich für mich auch!“
Mittlerweile lässt sie sich regelmäßig durch einen Beauty-Doc mit Dermalfillern auf Hyaluronbasis und Botulinum behandeln: „Der erschöpfte Ausdruck rund um meine Augen und Mundwinkel ist verschwunden.“ Zurück kam dafür die eigene Souveränität. Nicht zuletzt deshalb will die 50-Jährige gar nicht wieder jung sein und am Beginn ihrer Laufbahn stehen: „Das war nie mein Ziel. Meine Persönlichkeit ist schließlich die Summe meiner Erfahrungen.“ Kürzlich bekam sie von einer jungen Kollegin sogar ein Kompliment, das ihr wichtiger ist als die wohlwollenden Blicke männlicher Geschäftspartner: „So viel positive Energie wie du möchte ich auch einmal ausstrahlen.“